Mit Überleitungsgesetz vom 15. Mai 1952 hatte das neu geschaffene Land Baden-Württemberg einen „vorläufigen Staatsgerichtshof“ errichtet, der die 1946 bzw. 1957 durch die jeweiligen Verfassungen gebildeten Staatsgerichtshöfe der Länder Baden, Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern abgelöst hatte. Er war zusammengesetzt aus dem Präsidenten eines der beiden Oberlandesgerichte, vier Richtern im Hauptamt auf Lebenszeit und vier nichtberufsrichterlichen Mitgliedern. Mit Inkrafttreten der Verfassung des Landes Baden-Württemberg am 19. November 1953 ist gemäß Art. 68 auch der Staatsgerichtshof für das Land Baden-Württemberg eingerichtet worden.
Durch eine am 5. Dezember 2015 in Kraft getretene Änderung der Landesverfassung wurde der "Staatsgerichtshof" in "Verfassungsgerichtshof“ umbenannt. Dadurch wurde erkennbar zum Ausdruck gebracht, dass das Verfassungsgericht des Landes nicht für den Staat, sondern für die Verfassung da ist. Denn seit der Einführung der Verfassungsbeschwerde im Land am 1. April 2013 ist er nicht mehr auf innerstaatliche Streitfragen zwischen Verfassungsorganen beschränkt, sondern prinzipiell auch für Bürgerinnen und Bürger zugänglich.